EINZELAUSGABE
Vol. 21 (2014)
No. 1/2
[N.F. 81/82]
Inland € 57,50
Ausland € 60,25
Editorial
INHALT
Vol. 21 (2014), No. 1/2, N.F. 81/82
AMBIVALENTE BILDER Vorzustellen ist das am Historischen Institut der Universität zu Köln, Abteilung für iberische und lateinamerikanische Geschichte, angesiedelte Projekt „Ambivalente Bilder: Fotos und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich, ca. 1880–1930“ (Laufzeit 04/2012 bis 03/2015), das von der DFG gefördert wird ...
REPROGRAFIE Archive, Museen und Fotosammlungen aller Art stehen vor der Notwendigkeit, ihren Bestand an analogem Bildmaterial digital zu sichern und verfügbar zu machen ...
EDITORIAL
Hubert Locher und Christian Bracht
... neu und in Farbe! (S. 1/2)
EIN BILD
Steffen Siegel
Erinnerung an den Klang der Bilder
(S. 5–7)
MEDIENGESCHICHTE
Hinnerk Onken
Ambivalente Bilder – Fotografien und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich, ca. 1880–1930 (S. 8–16)
Kathrin Reinert
Visionen und Visualisierungen – Nationale Identitäten und ihre technische Abbildbarkeit (S. 17–24)
Eva Wilson
Seeing Double – Welt, Raum und Betrachter in der frühen Stereoskopie (S. 25–36)
MATERIALITÄT
Joakim Reuteler und Rudolf Gschwind
Die Farben des Riffelfilms – Digitale Farbrekonstruktion von Linsenrasterfilm (S. 37–41)
Kristina Blaschke-Walther und Sebastian Dobrusskin
Untersuchungen zur Lichtechtheit von unlaminierten und laminierten Inkjet-Prints (S. 42–47)
BESTÄNDE
Stefan Kirchberger
Geschichtsbilder – Das Bildarchiv im Haus der Geschichte Baden-Württemberg (S. 48–55)
Maren Gröning
Kunstwerdung – Die Fotosammlung der Albertina in Wien (S. 56–62)
Erich Kahl
Der Schatz auf dem Dachboden – Wipperfürth in Fotografien von 1870 bis 1945 (S. 63–69)
Peter Pfister und Katja Wollenberg
Jupp Darchinger – Der Fotograf der Bonner Republik (S. 70–75)
Herbert Justnik
Das Photoinstitut Bonartes
(S. 75/76)
REPRODUKTION
Horst Fenchel
Reprografie – Zur Digitalisierung retuschierter Schwarz-Weiß-Negative (S. 77–81)
AUSSTELLUNGEN
Hubert Locher
Emil Schulthess – Fotografie für Bücher (S. 82–91)
LITERATUR
Johannes Röll
Fotogeschichte – Assoziativräume zwischen Sehen und Deuten
(S. 92–94)
Agnes Matthias
Genja Jonas – Recherchen zu Leben und Werk einer „Dresdner Lichtbildnerin“ (S. 94/95)
Ulrich Hägele
Bilder - Instrumente der Macht?
(S. 96–98)
Rolf Sachsse
Köln zur Blütezeit der Fotografie – Städtische Bilder (S. 98/99)
BERICHTE
Matthias Gründig
Beschriftungen der Fotografie – Neue Modelle der Medienhistoriografie (S. 102–105)
FORSCHUNG
Oliver Grau
Druckgrafik bis Medienkunst - Neue Analyseinstrumente für die historisch vergleichende Bildforschung
(S. 108–117)
FORTBILDUNG
Ausschreibung
Call for Papers
Ankündigungen
Termine
EINGESANDTE MANUSKRIPTE
IMPRESSUM
ANZEIGEN
ABSTRACTS
AMBIVALENTE BILDER
Fotografien und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich, ca. 1880–1930
Vorzustellen ist das am Historischen Institut der Universität zu Köln, Abteilung für iberische und lateinamerikanische Geschichte, angesiedelte Projekt „Ambivalente Bilder: Fotos und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich, ca. 1880–1930" (Laufzeit 04/2012 bis 03/2015), das von der DFG gefördert wird. Im Rahmen dieses Projektes erforscht der Autor die Vorstellungen von Südamerika, welche die visuellen Medien Fotografie und Bildpostkarte den Menschen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik vermittelten. Fotografien, die in (populär)wissenschaftlichen Publikationen, Reiseberichten und Handbüchern erschienen, und Bildpostkarten, die aus Südamerika nach Europa gelangten, zeigten äußerst unterschiedliche Motive, so dass das Gesamtbild ambivalent war. Die damals wie heute gängigen Dichotomien von Tradition und Moderne, Barbarei und Zivilisation scheinen dem ersten Eindruck nach bestätigt zu werden. Jedoch geht das Projekt über die Ebene des Motivs hinaus und untersucht auch den Blick auf die Bildmedien, um zu analysieren, welche Vorstellungen sich die Menschen von Südamerika machten und welche Sehnsüchte sie anhand der Bilder auf den fremden Kontinent und seine Bewohner projizierten.
VISIONEN UND VISUALISIERUNGEN
Nationale Identitäten und ihre technische Abbildbarkeit
Rund einhundert Jahre nach der Unabhängigkeit vom spanischen Mutterland waren in vielen südamerikanischen Staaten noch immer nicht alle Gebiete, die zum offiziellen Territorium gehörten, vollständig integriert.An ihrer Einbindung waren Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen beteiligt. Als Medium der Forschung und der Dokumentation wählten sie dabei die Fotografie. Der Beitrag geht auf die praktische Nutzung der Fotografie im Forschungsprozess um 1900 ein und beschreibt, wie das wissenschaftliche Bildmaterial im Anschluss auch in populären Medien genutzt wurde, um das „image“ des jeweiligen Landstrichs und seiner Bewohner nach den Vorstellungen der politischen Eliten zu gestalten. Mit Hilfe der „Historischen Bildforschung“ lassen sich solche Migrations- und Resemantisierungsprozesse der Motive nachvollziehen und die Indigenen-Diskurse in Argentinien und Peru offen legen.
SEEING DOUBLE
Welt, Raum und Betrachter in der frühen Stereoskopie
Welche Rolle spielte die junge Technik der Stereoskopie im Verbund mit dem ebenso jungen Medium Fotografie innerhalb einer vor allem britischen Experimentalkultur des 19. Jahrhunderts im Bereich der Physik, Chemie, Optik und Mathematik? Dieser Frage soll anhand von stereoskopischen Fotografien und Objekten nachgegangen werden. Die Hersteller dieser Stereoskopien – der Fotograf Antoine Claudet in Zusammenarbeit mit dem Physiker und Erfinder der Stereoskopie Charles Wheatstone, der Astronom Warren de la Rue, und der Physiker James Clerk Maxwell mit dem Fotografen Thomas Sutton – arbeiten jenseits einer massenmedialen Verwendung von Fotografie an der Schnittstelle von naturwissenschaftlichem Forschungsinteresse und visuellen Strategien der Evidenzerzeugung. Das Interesse des Artikels gilt dabei dem aus den verschiedenen Wissensbereichen gewonnenen kollaborativen Potenzial. Wahrnehmungs- und Bildkonventionen werden durch die Möglichkeiten dieser neuen medialen Sichtbarkeit ebenso hinterfragt wie unterlaufen, um innerhalb einer unter neuen Bedingungen rekonzeptualisierten Vorstellung von Objektivität, Realität, Körper und Raum, Evidenz und Virtualität wirksam zu werden.
DIE FARBEN DES RIFFELFILMS
Digitale Farbrekonstruktion von Linsenrasterfilm
Das Linsenrasterverfahren ist einer der frühen Farbfilmprozesse. Es basiert auf der optischen Transformation der Farbinformation in räumliche Intensitätsmuster, die in einer panchromatischen Emulsion gespeichert werden. Daher ist solcher Film direkt betrachtet nicht farbig sondern schwarz-weiß. Bei konventioneller Rekonstruktion der Farbinformation solchen Filmmaterials wird der Film mittels spezieller optischer Elemente abgespielt. Insbesondere braucht es einen Farbfilter, wie er bei der Aufnahme verwendet wurde. Bei der hier vorgestellten digitalen Farbrekonstruktionsmethode wurde mittels einer eigens dafür entwickelten Bildanalysesoftware der farbige Bildinhalt aus hochaufgelösten Scans rekonstruiert. Dieser Ansatz ist sehr flexibel sowohl in Bezug auf das spezifische Linsenrasterfilmmaterial, als auch in Bezug auf den Grad der Restaurierung. Im vorliegenden Artikel werden erste praktische Resultate der digitalen Farbrekonstruktion von vier frühen Bever-Mohr Filmen berichtet, die am Digital Humanities Lab, Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Basel entwickelt worden sind.
UNTERSUCHUNGEN ZUR LICHTECHTHEIT VON UNLAMINIERTEN UND LAMINIERTEN INKJET-PRINTS
Im Rahmen des vom Schweizerischen National Fonds finanzierten Forschungsprojektes Diasec3 an der Hochschule der Künste in Bern wurden verschiedene bedruckte Inkjet-Substrate der Projektpraxispartner Ilford Imaging Switzerland GmbH, Sihl Switzerland AG und Sihl GmbH, unlaminiert und laminiert, auf ihre Lichtechtheit hin untersucht. Ein Satz der mit pigmentierten Tinten bedruckten Testmuster wurde laminiert mit verschiedenen Materialien, wie Polycarbonat, Polymethylmethacrylat und PVC-Folie, bei einem weiteren Satz wurden die Kunststoffe lose auf die Inkjet-Substrate aufgelegt. Alle Testmuster wurden 515Mlxh in einer selbstgefertigten Belichtungseinheit belichtet. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie sich Face-Mountings unter Lichteinwirkung auf die Lichtechtheit der Inkjet-Drucke auswirken. Dafür wurden während der Lichtalterung in definierten Abständen kolorimetrische und densitometrische Messungen durchgeführt, um die Veränderungen der Farbdichte und des Farbtons zu dokumentieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass alle Face-Mountings die Lichtechtheit der Farbmittel erheblich erhöhten.
GESCHICHTSBILDER
Das Bildarchiv im Haus der Geschichte Baden-Württemberg
1987 wurde das Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart gegründet. Das Bildarchiv ist mit seinen umfangreichen Sammlungen eines der großen Fotoarchive in Südwestdeutschland. Der Beitrag stellt ausgewählte Bestände vor und skizziert deren Digitalisierung und Erschließung.
Kunstwerdung
Die Fotosammlung der Albertina in Wien
Hält man sich vor Augen, dass die Fotografie nach zahlreichen Anläufen erst etwa seit den 1970er Jahren als Kunstgattung ins Bewusstsein eines breiteren Publikums gerückt ist, verwundert es nicht unbedingt, wenn ein Museum wie die Albertina noch einmal eine ganze Generation brauchte, um das moderne technische Medium vollständig zu integrieren. Wird das Haus doch vor allem mit Klassizität und sogenannten „Alten Meistern“ assoziiert. So kam es hier mit dem Antritt Klaus Albrecht Schröders 1999 endlich zur Etablierung einer Fotosammlung als gleichberechtigter Abteilung neben der großen traditionellen Grafischen und der seit 1920 infolge des Zusammenschlusses mit dem Kupferstichkabinett der ehemaligen K. K. Hofbibliothek entstandenen Architektursammlung. Als erste Chefkuratorin wurde Monika Faber bestellt, neben Persönlichkeiten wie Timm Starl, Michael Mauracher oder Christine Frisinghelli eine der renommiertesten Kennerinnen der österreichischen Fotografiegeschichte. Seit 2011 leitet Walter Moser die Agenden.
DER SCHATZ AUF DEM DACHBODEN
Wipperfürth in Fotografien von 1870 bis 1945
Im Frühjahr 2010 schenkte Herr Hans-Udo Wiegardt der Stadt Wipperfürth die fotografische Hinterlassenschaft seines Großvaters Emil Hardt und dessen Vorgängers Theodor Meuwsen; sie waren die ersten Berufsfotografen der kleinen Stadt im Bergischen Land. Auf dem Dachboden von Wiegardts Elternhaus an der Unteren Straße lagerten neben Teilen von alten Kameras und Fragmenten von Ateliermobiliar zahllose bunte Schachteln mit insgesamt schätzungsweise 40.000 Glasplattennegativen. Mehrere Tage lang waren Mitarbeiter der Stadtverwaltung damit beschäftigt, die fragilen Kostbarkeiten ins Rathaus zu transportieren, wo sie in einem trockenen und abgedunkelten Speicherraum aufbewahrt werden. Eine entscheidende Rolle beim Zustandekommen dieser großzügigen Schenkung spielte der örtliche Heimat- und Geschichtsverein, der folgerichtig die Aufgabe übernahm, die Bestände als historische Quellen zu erschließen und in Zusammenarbeit mit der Stadt nutzbar zu machen. Zudem sammelt er die verfügbaren Informationen über die beiden Fotografen.
JUPP DARCHINGER
Der Fotograf der Bonner Republik
Im Oktober 2007 wurde das Fotoarchiv von Josef Heinrich Darchinger mit ca. 1,6 Millionen Negativen, rund 60.000 Positiven und 30.000 Dias inklusive der Bildrechte vom Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn übernommen. Es ist das größte und bedeutendste private Fotoarchiv, das bis dahin vom Archiv der sozialen Demokratie übernommen worden ist.. Seither werden die Abbildungen dort hochauflösend digitalisiert, inhaltlich erschlossen und der allgemeinen Nutzung zur Verfügung gestellt. Darchinger gilt als der bedeutendste Fotojournalist der Bonner Republik. Mit seiner Porträtfotografie setzte er neue Maßstäbe und zeichnete mit seinen fotodokumentarischen Arbeiten ein einzigartiges und beredtes Bild des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. Bisher stehen etwa 50.000 Abbildungen mit ihren inhaltlichen Erschließungsmerkmalen über die Archivdatenbank „Faust“ zur Recherche zu Verfügung. Durch einen speziellen Internetserver sind diese Abbildungen auch online recherchierbar. Die Nutzung der Abbildungen ist kostenpflichtig und richtet sich nach der jeweils gültigen MFM-Liste. Aufgrund der urheberrechtlichen Situation können die Abbildungen hier nicht gezeigt werden; sie sind unter den angegebenen Signaturen in der Datenbank der Friedrich-Ebert-Stiftung <www.fes.de/lnk/133> aufrufbar.
PHOTOINSTITUT BONARTES
Ein Gespenst geht um in Österreich, das des Kahlschlags im Wissenschafts- und Bildungsbereich. Just am Ende des Jahres 2011, in dem in Österreich massive Kürzungen bei der Akademie der Wissenschaften bekanntgegeben wurden und die außeruniversitären Forschungsinstitute in die Bredouille kamen, eröffnete in Wien das privat finanzierte Photoinstitut Bonartes. Das Institut widmet sich – unter der Leitung von Monika Faber, die hier ihre langjährige Tätigkeit in diesem Bereich fortsetzt – der Erforschung, Bewahrung und Vermittlung historischer Fotografie von deren Anfängen bis in die 1930er Jahre, geografisch bezogen auf den mitteleuropäischen Raum.
REPROGRAFIE
Zur Digitalisierung retuschierter Schwarz-Weiß-Negative
Archive, Museen und Fotosammlungen aller Art stehen vor der Notwendigkeit, ihren Bestand an analogem Bildmaterial digital zu sichern und verfügbar zu machen. Das Erstellen von Digitalisaten mittels Scanner oder digitaler High End Reprokamera ist auch das „tägliche Brot“ der Bildbearbeiter im Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Die Sammlung des Bildarchivs umfasst ca. 2 Millionen Aufnahmen zur Kunst und Architektur Europas und der Welt, überwiegend auf großformatigen Schwarz-Weiß-Negativen, darunter 500.000 Glasplatten. Doch stößt das Digitalisieren gerade der vielfach retuschierten Glas- oder Planfilm-Negative auf Probleme. Der Beitrag skizziert diese Übertragungsschwierigkeiten und stellt exemplarisch Lösungswege vor, ohne dabei auf alle Möglichkeiten und Sonderfälle einzugehen.
DRUCKGRAFIK BIS MEDIENKUNST
Neue Analyseinstrumente für die historisch vergleichende Bildforschung
Bild- und Medienrevolution greifen eng ineinander und erfassen eine Vielzahl von Feldern. Zu ihrem besseren Verständnis bestehen Herausforderungen gegenwärtiger Kultur- und Forschungspolitik einerseits in der fehlenden Entwicklung zeitgemäßer wissenschaftlicher Online-Arbeitsinstrumente und andererseits in der verbreiteten Unkenntnis der Ursprünge der audiovisuellen Medien. Diese Defizite stehen im diametralen Gegensatz zu Forderungen nach Ausbildung von Bild- und Medienkompetenz – besonders zu bedauern angesichts der aktuellen Medienumbrüche, die kaum absehbare gesellschaftliche Folgen zeitigen. Der Beitrag reflektiert in diesem Zusammenhang u.a. über Initiativen des Zentrums für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems.
ENGLISH ABSTRACTS
SEEING DOUBLE
World, Space, and the Viewer in Early Stereoscopy
What role does the young technique of stereoscopy play in conjunction with the equally young medium of photography within a mainly British culture of experimentation in the fields of physics, chemistry, optics and mathematics? This article attempts to answer this question on the basis of stereoscopic photographs and objects. The makers of these stereoscopic images—the photographer Antoine Claudet in collaboration with the physicist and inventor of stereoscopy Charles Wheatstone, the astronomer Warren de la Rue, and the physicist James Clerk Maxwell with photographer Thomas Sutton-—work be-yond the mass-media use of photography at the interface of interest in scientific research and visual strategies of the production of evidence. This article is interested in the collaborative potential that arises from the different fields of knowledge. Conventions of perception and image are both questioned as well as undermined by the possibilities of this new medial visibility in order to become effective within a reconceptualised idea—under new conditions—of objectivity, reality, body and space, evidence and the virtual.
THE COLOURS OF ‘RIDGED FILM’
Digital Reconstruction of the Colours of Lenticular Screen Film
Lenticular color film is an early color motion picture technology based on coding color information as spatial intensity patterns and recording these in a panchromatic emulsion. Thus such film appears black and white when looked at directly. Conventional restoration of the color information of such film relies on playback requiring special optical equipment, in particular a color filter identical to the one used for recording. We have developed a digital color reconstruction procedure employing a modern high resolution film scanner and a special image processing software that we developed for this purpose. This approach is very flexible both with respect to the particular type of lenticular color film as well as the degree of restoration. We report first reconstruction results of four early films by Walther Bever-Mohr. This work was carried out at the Digital Humanities Lab, Faculty of Humanities of the University of Basel.
INVESTIGATION INTO THE LIGHTFASTNESS OF UNLAMINATED AND LAMINATED INKJET PRINTS
Within the context of the research project Diasec3 at the University of the Arts in Bern, financed by the Swiss National Science Foundation, the lightfastness of various unlaminated and laminated printed inkjet media of the project partners Ilford Imaging Switzerland GmbH, Sihl Switzerland AG and Sihl GmbH was examined. One set of test samples printed with pigmented inks was laminated with various materials, such as polycarbonate, polymethyl methacrylate, and polyvinyl chloride film; with another set, these films were only loosely placed on the inkjet prints. All test samples were exposed to 515 Mlxh in a self-made exposure unit. The goal of the research was to examine the impact of face mounting on the lightfastness of inkjet prints. This was achieved by taking colourimetric and densitometric measurements at defined intervals during light aging in order to document changes in colour density and hue. In summary, all face mounting materials proved to significantly increase the lightfastness of the colorants.
HISTORICAL IMAGES
The Picture Archive in the House of the History of Baden-Württemberg
The House of the History of Baden-Württemberg was founded in Stuttgart in 1987. With its extensive collections, its image archive is of one of the largest photographic archives in southwest Germany. This article presents selected holdings and outlines their digitisation and cataloguing.
BECOMING ART
The Photograph Collection in the Albertina in Vienna
Bearing in mind that the wider audience merely became aware of photography as an art form in the 1970s—and this only after numerous attempts—it is not particularly surprising that a museum such as the Albertina took another whole generation to fully integrate this modern, technical medium; this institution is, after all, mainly associated with classicism and the ‘old masters’. In 1999, with Klaus Albrecht Schröder, the photograph collection was finally established as a parallel division of equal status next to the large, traditional collection of prints and drawings and that of architecture, which originated from a merger with the print room of the former K.K. court library in 1920. Monika Faber was appointed as the first head curator; alongside personalities such as Timm Starl, Michael Mauracher or Christine Frisinghelli, she is one of the most renowned connoisseurs of Austrian photographic history. Walter Moser has now been directing the agenda since 2011.
THE ATTIC TREASURE
Wipperfürth in Photographs, 1870 to 1945
In the spring of 2010, Mr. Hans-Udo Wiegardt donated the photographic legacy of his grandfather Emil Hardt and his predecessor Theodor Meuwsen to the city Wipperfürth; they had been the first professional photographers in this small town in the Bergisches Land region. Next to parts of old cameras and fragments of studio furniture, countless colourful boxes holding an estimated total of 40,000 glass plate negatives were stored in the attic of Wiegardt’s parents’ house in the Untere Straße. It took several days for municipality employees to move all of the fragile treasures to the town hall, where they are kept in a dry and dark storage room. The local heritage and historical society played a crucial role in bringing about this generous donation, and so it was only logical for it to be the one to take on the task of cataloguing the holdings as historical sources and, in cooperation with the city, making them usable. The society is also collecting available information about the two photographers.
JUPP DARCHINGER
Photographer of the Bonn Republic
In October 2007, the Archive of Social Democracy of the Friedrich Ebert Foundation in Bonn acquired the photo archive and the image rights of Josef Heinrich Darchinger, which consists of approximately 1.6 million negatives, about 60,000 positives, and 30,000 slides. It was the largest and most important private photo archive that the Archive of Social Democracy had accepted until then. Since then, the pictures are being digitized at high resolution, their content catalogued, and they are being made available to the general public. Darchinger is regarded as the greatest photojournalist of the Bonn Republic. His portrait photography set new standards and depicted by means of photo documentation a unique and eloquent image of the reconstruction and the economic miracle after the war. So far, about 50,000 pictures with indexed content features have been made available for research through the archive database ‘Faust’. A special internet server allows these images to be researched online as well. There is a charge for the use of the images, which is regulated by the applicable MFM list (a guideline of honoraria for the commercial use of images). Due to the copyright situation, the pictures cannot be shown here; they may be found under the given inventory numbers in the database of the Friedrich Ebert Foundation <www.fes.de/lnk/133>.
THE BONARTES INSTITUTE OF PHOTOGRAPHY
A spectre is haunting Austria: the fields of science and education are being ravaged. At the end of 2011, precisely at the moment that Austria announced massive cuts to the Academy of Sciences and the non-university research institutes got into a predicament, the privately-funded Bonartes Institute of Photography opened in Vienna. Run by Monika Faber, who here will continue her longstanding activities in this field, the Institute is devoted to the research, preservation and conveying of historic photography of the central European region, from its beginnings until the 1930s.
REPROGRAPHY
On the Digitisation of Retouched Black-and-White Negatives
Archives, museums and photographic collections of all kinds are faced with the need to digitally secure their holdings of analogue images and make them available. Digitisation by means of a scanner or a high-end digital reproduction camera is the daily routine of the image editing personnel of the German Documentation Centre for Art History—Bildarchiv Foto Marburg. The collection of the picture archive holds about 2 million photographs of art and architecture of Europe and the world, primarily on large-format black-and-white negatives, which include 500,000 glass plates. However, the digitisation of the often retouched glass or sheet film negatives, in particular, can be problematic. This article outlines the challenging reformatting issues and gives exemplified solutions to the problems without going into all of the possible options and special cases.
FROM GRAPHIC WORKS TO MEDIA ART
New Methods of Analysis for Historical Comparative Picture Research
Image and media revolution are closely interlinked and cover a variety of fields. To make them more easily understandable, the challenges of current cultural and research policies consist on the one hand of the missing development of contemporary scientific online tools, and on the other hand of the widespread ignorance of the origins of audiovisual media. These deficits are diametrically opposed to the demands of training image and media literacy; this is particularly regrettable given the current media upheavals, which bring forth hardly foreseeable social consequences. Within this context, the article reflects upon initiatives of the Center for Image Science at the Danube University Krems, among others.